Oberflächennahe Bauteilaktivierung durch Wavin bei Kugler Feinkost in Parsdorf
Vor den Toren von München in Parsdorf entstand der Neubau einer Produktionsstätte für hochwertige Feinkostprodukte der Fa. Kugler.
Die Beheizung sowie die Kühlung des Gebäudes erfolgt durch die Ortbetondecke über eine oberflächennahe Bauteilaktivierung aus dem Hause Wavin, mit der Bezeichnung CW- 90. Oberflächennahe Systeme, auch als thermisch aktive Bauteilsysteme (TABS) bezeichnet, bieten gegenüber einer konventionellen Betonkernaktivierung im herkömmlichen Sinne, einige bemerkenswerte Vorteile. An erster Stelle sind hier die hohen erzielbaren Heiz-und Kühlleistungen anzuführen. Diese sind möglich, da das System direkt auf die Deckenschalung aufgebracht wird. Der Abstand der wasserführenden Systemrohre von der Deckenoberfläche beträgt hier lediglich 6 mm. Auf Grund dieser Systemmerkmale benötigt das Gebäude keine zusätzlichen Heiz- und Kühlsysteme. Weiter ist die gute Regelbarkeit anzuführen. Durch die Nähe des Systems zu Deckenoberfläche sind kurze Reaktionszeiten vorhanden.
Das in Parsdorf verbaute System besteht aus vorgefertigten Modulen aus einer Wabengitter-struktur und integrierten diffusionsdichten Kunststoffrohren mit einem Durchmesser von lediglich 12 mm. Durch die Form bzw. das Profil der Module ist der gewünschte geringe Abstand zur Deckenoberfläche sichergestellt. Die geplante Betonoberflächenqualität, in Abhängigkeit von der Deckenschalung, bleibt hiervon unberührt Die erforderlichen Module wurden werkseitig nach den Vorgaben der Werk- und Montageplanung des TGA-Planers/der Installationsfirma, etagenweise gefertigt.
Das Auflegen der Module auf die bauseitig fertiggestellte Deckenschalung erfolgte auf der Baustelle exakt nach der Montageplanung durch die beauftragte Installationsfirma. Die hydraulische Anbindung der CW-90 Module erfolgte bei diesem Bauvorhaben in direkter Anschlussweise. Das heißt der Vor- und Rücklauf eines jeden Registers mit einem Durchmesser von 12 mm, wurde direkt durch die Decke in das darunter liegende Geschoss geführt. Zur Sicherstellung des Mindestabstands der Anschlussleitungen von der Deckenschalung, wurden alle längeren Anschlussleitungen durch Stangenleerrohr geführt und entsprechenden Montageprofilen befestigt.
Die Führung der Anschlussverrohrung durch die Decke in das darunter liegende Geschoss erfolgte mit Hilfe sogenannter Schalungskästen. Der Vorteil bei der Verwendung der Schalungskästen des Herstellers besteht darin, die bauseitige Deckenschalung an den Durchbruchspunkten nicht unterbrechen zu müssen.
Die Schalungskästen aus Kunststoff wurden im Rahmen der Montagearbeiten an den festgelegten Punkten auf der Deckenschalung befestigt. Die Anschlussverrohrungen wurden zwecks Druckprobe durch die Schalungskästen hindurchgeführt und wieder nach oben aus der Deckenebene herausgeführt. Für die Druckprobe wurden jeweils mehrere CW-90 Elemente für die Druckprobe miteinander verbunden. Diese Vorgehensweise verminderte den zeitlichen Aufwand für die obligatorische Druckproben deutlich.
Durch die Zugänglichkeit der zur Deckenunterseite offenen Schalungskästen, konnten im weiteren Baufortschritt, d.h. nach genügender Aushärtung der Ortbetondecke und Entfernung der Deckenschalung, die durchgeführten Anschlussleitungen aufgetrennt werden und an das weitere Verteilnetz Bereich hydraulisch angebunden werden.
Der Trassenverlauf der Hauptleitungen für das System wurde im Bereich der Büroflure geplant. Dies erlaubt eine problemlose Anbindung des Systems über die Schalungskästen wie bereits beschrieben.
Durch den Einbau eines abgehängten Deckensystems in den Flurbereichen ohne oberflächennaher Bauteilaktivierung ließen sich sowohl Haupt- und Anbindeleitungen montagefreundlich, und nach Fertigstellung der Abhangdecke unsichtbar, installieren.