Schon früh im Planungsprozess eines Neubaus müssen sich Planer und Bauherren Gedanken über die geeignete Wärme–/Kälteerzeugung sowie die passenden Wärme–/Kälteverteilsysteme machen. Neben der fachgerechten Planung der Technik spielt auch der Aspekt der Behaglichkeit eine wesentliche Rolle im Entscheidungsprozess.
Die Behaglichkeit ist ein starkes Argument für den Einsatz einer Kühl– und Heizdecke, denn sie schafft für den Menschen ein angenehm temperiertes, zugfreies und hygienisches Umfeld. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Konzentrations– und Leistungsfähigkeit sehr stark von der Raumtemperatur abhängt. Kühldeckensysteme können also ein Raumklima schaffen, welches subjektiv das Wohlbefinden steigert und objektiv die Leistungsfähigkeit unterstützt.
Für die Umsetzung dieser Raumklimatisierung bedarf es eines perfekten Zusammenspiels aller beteiligten Gewerke. Bereits bei der Planung gilt es nach dem Prinzip „Integrierte Planung und Ausführung“ alle Anforderungen an die Konstruktion zu bündeln. Unter Berücksichtigung der bauphysikalischen Vorgaben wird im ersten Schritt eine Heiz- und Kühllastberechnung erstellt.
Ob nun Metall-Rasterdecken, mineralische Deckensysteme (Gipskarton, Lehm) oder Betonkernaktivierung (BKA) gewählt werden, hängt im Wesentlichen von den Leistungskennwerten der jeweiligen Systeme ab. Für jedes Projekt gibt es eine passende Lösung aus dem vielfältigen Marktangebot. Der Flächenheizungsfinder des BVF bietet eine Übersicht über namhafte System- und Komponentenanbieter für Deckenheiz- und Kühlsysteme, sortiert nach Decklagen, Systemaufbauhöhen und anderen Kriterien unter www.flaechenheizungsfinder.de.
Um eine einwandfrei funktionierende Flächenheizung/-kühlung zu erhalten, ist eine detaillierte Planung erforderlich. Der BVF empfiehlt rechtzeitig ein Gespräch zur Koordination zwischen dem Architekten, TGA Planer, Heizungsbauer, Trockenbauer und ggf. anderen Beteiligten zusammen mit dem Bauherrn zu führen, um die Gesamtplanung und Ausführung abzustimmen.
Die Berechnung der Heizlast und Kühllast berücksichtigt die bauphysikalischen Vorgaben. In Kombination mit der Gebäudehülle wird schon im Vorfeld auch die Anlagentechnik erfasst und energetisch bewertet. Niedrige Systemtemperaturen im Heizfall und hohe Systemtemperaturen im Kühlfall sind dabei aus energetischen und ökologischen Gründen anzustreben.
Auf Basis der Heiz- und Kühllastberechnung sowie der Leistungskennwerte der in Frage kommenden Systeme kann dann die Systemauswahl erfolgen. Architektonische und technische Vorgaben spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Ausschreibung sind alle Anforderungen aufzuführen.
Ausführliche Informationen zur Planung und Auslegung eines Deckensystems finden Sie in der Richtlinie 15.2 – Kühlen und Heizen mit Deckensystemen: Fachgerechte Planung und Auslegung